Nach der wunderschönen Aufführung der Mädchen des Internats am gestrigen Abend, haben Father und ich heute direkt nach dem Frühstück (für Langschläfer um 7:15 Uhr😉) den großen Schlafraum des Internats besichtigt. Alle 20 Mädchen schlafen zusammen in einem Raum. Im Gegensatz zum Anugraha Boys Home sind die Betten hier mit dünnen Matratzen ausgestattet, was allerdings fehlt, sind Moskitonetze an den jeweiligen Fenstern. Nach einer kurzen Absprache mit der leitenden Schwester habe ich entschieden, später noch in die Stadt Shimoga zu fahren, um neben Materialien für den Sportunterricht, (u.a. Volleybälle, Basketbälle, Fußbälle, Wurfbälle, Springseile und Wurfringe) passende Moskitonetze für die jeweiligen Fenster zu besorgen.

Obwohl heute an der Schule für einige Klassen Prüfungen anstanden, haben die Schwestern des Convents sich kurzfristig dazu entschlossen, eine traditionelle Versammlung, die in der Regel zweimal wöchentlich stattfindet, extra für uns abzuhalten. Ich habe bei meinen zahlreichen Indienreisen in der Vergangenheit einige ,,assemblies“ gesehen, aber was ich heute miterleben durfte, hat mich sehr berührt und war zugleich ein wunderbares Erlebnis. 900 Schüler und Schülerinnen, Lehrer und Lehrerinnen sowie die Schwestern des Convents sangen, tanzten und fanden persönliche Dankesworte für unseren Aktionkreis Indien. Auch ich wurde gebeten, einige Worte an die Kinder zu richten. Die Übersetzung von Father Shanthraj in die Staatssprache „ Kannada“ sorgte für manche Heiterkeit, weshalb ich nicht ganz sicher bin, was er da übersetzte 😉

Die Hin-und Rückfahrt in die größere Stadt Shimoga zur Besorgung der versprochenen Materialien gestaltete sich als sehr zeitraubende Aktion, sodass wir erst gegen späten Nachmittag Richtung Theresapura starten konnten.

Wir erreichen das kleine Dorf, in dem unser Father nach einigen Jahren in Chikmagalur wieder tätig ist, erst gegen 18:30 Uhr und begleitete ihn dann direkt zur Abendmesse in der Kapelle des neu erbauten Convents der Sisters of Mercy.

Nach den letzten unglaublich intensiven Tagen mit wundervollen Begegnungen und zahlreichen Eindrücken, werden wir uns morgen eine kleine Pause gönnen und unter dem Schatten der Palmen des „Coconut – Gardens“ die ein oder andere Kokusnuss dabei verzehren.

Ich wünsche euch/Ihnen eine ebenso ruhige Nacht, wie ich sie hier in dieser absolut ländlichen und verlassenen Gegend wohl heute  erleben werde.