Auf geht es zu meiner letzten Etappe auf dieser Indienreise und gleichzeitig zur Besichtigung unseres langjährigen Projektes Gudalur im Bundesstaat Tamil Nadu. Es ist immer wieder eine abenteuerliche Reise hierhin, welche durch den Nationalpark Bandipur, ein Dschungelgebiet, führt. In der Hoffnung wilde Elefanten oder Tiger zu sehen, machten wir uns schon früh morgens auf den Weg, sodass wir bereits gegen Mittag herzlich mit einem Willkommenslied im Fatima Covent empfangen wurden. Seit meinem letzten Besuch 2017 gab es hier einen Wechsel der leitenden Schwester – Schwester Rosemary wurde 2020 leider versetzt, allerdings macht die Nachfolgerin Schwester Edwin Mary einen sehr sympathischen Eindruck. Einige der älteren Schwestern haben mich wiedererkannt, die älteste von ihnen ist 94 Jahre alt. Das Schwesternhaus ist in einem schlechten Zustand, seit unserem ersten Besuch 1988 hat sich hier nur wenig verändert. Das Gebäude ist marode, überall feuchte Wände und es tropft aus den Leitungen. Die sanitären Anlagen sind katastrophal, ich bin froh, dass ich noch ein Zimmer mit einer halbwegs funktionierenden Toilette erhalten habe 🙈!

Besser sieht es dagegen bei dem Girls Home aus, in dem zur Zeit 50 Mädchen im Alter von 5-16 Jahren untergebracht sind – in den letzten 13 Jahren konnten wir dank Ihrer großzügigen Spenden viele Verbesserungen am Gebäude vornehmen, von denen ich mich heute zusammen mit Father Shantraj persönlich überzeugen konnte, wie z.B. die Erneuerung des Daches, Dämmung der jeweiligen Decken, eine Solaranlage für Warmwasser, einen Frischwasserspender für warmes und kaltes Wasser, einen Kühlschrank, mehrere Betten und Tische zum Lernen und nicht zu vergessen, einen Elektrozaun zur Abwehr wilder Tiere! All diese Investitionen haben den Lebensstandard der jungen Mädchen in ihrem Internat deutlich verbessert – an dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an Sie, liebe Spender!
Auch die gespendete Kleidung, die ich den Mädchen überreichen konnte, hat für viele dankbare und vor allem freudige Gesichter gesorgt!

Dennoch gibt es auch in Zukunft immer wieder neue Herausforderungen, die es zu meistern gilt. Unter anderem habe ich bei meinem Rundgang leider feststellen müssen, dass der Waschraum und vor allem auch die Toiletten erneuert werden müssten…

Nach einem leckeren Abendessen, was endlich mal nicht zu scharf für mich war, haben wir den Abend in gemütlicher Runde mit den Schwestern ausklingen lassen und mitgebrachte Fotos meiner Familie angeschaut.
Morgen früh startet der Tag bereits um 6:30 Uhr mit einer Messe in der hauseigenen Kapelle des Convents, anschließend freue ich mich, die angrenzenden Schulen zu besuchen und mit den Kindern Zeit zu verbringen.

Sollten die wilden Tiere mich in Ruhe schlafen lassen, werde ich morgen gerne wieder berichten 😉