Wie ich bereits gestern erwähnt habe, steht heute die Besichtigung der Stadt Mysore (im Südwesten von Karnatakas) im Vordergrund, die von 1399-1947 die Hauptstadt des Fürstentums Mysore war.
Wir starteten um 9:30 Uhr und fuhren zum Ranganathittu Bird Scantuary, welches das größte Vogelschutzgebiet des Bundesstaates ist und aus sechs kleinen Inseln am Ufer des Kaveri-Flusses besteht. Bei der Bootsfahrt um die Inseln sahen wir u.a. weiße Ibisse, Kormorane und Störche, allerdings sind viele Vogelarten leider in der jetzigen Zeit nicht anzutreffen. Dafür gab es einige Krokodile im Wasser und an Land zu sehen.
Zurück in Mysore besuchten wir das Philomena‘s College, welches 37 Jahre von Father Leslie (ein langjähriger Freund unseres Paters) als Direktor geführt wurde. Das College wurde 1946 auf dem Land erbaut, welches der damalige Maharadscha dem Bischof/Kirche zum Dank für das Unterrichten in der Sprache Französisch geschenkt hat. Das College genießt einen hervorragenden Ruf. Umso erfreulicher ist, dass Fr. Leslie immer wieder einige junge Studenten und Studentinnen auf Wunsch von Fr. Shantraj aufgenommen hat, um ihnen die bestmögliche Ausbildung zu ermöglichen. Auch in Zukunft hat uns der neue Direktor zugesagt, Studenten und Studentinnen aus ärmeren Verhältnissen zu geringeren Studiengebühren aufzunehmen – es wäre wünschenswert, wenn sich der ein oder andere Unterstützer hier finden würde!
Nächster Stopp ist die St Philomena‘s Church, scherzhaft „Little Cologne“ genannt, da sie von der neugotischen Architektur des Kölner Doms inspiriert ist. Erbaut wurde sie 1936 und zählt zu einer der höchsten Kirchen in Asien.
Dann geht es zum wunderschönen Maharadscha Palast, das Wahrzeichen der Stadt, direkt im Zentrum, der von 1897-1913 erbaut wurde. Er gehört zu den bedeutendsten Attraktionen, nicht nur in Mysore, sondern in ganz Indien. Der Palast gleicht einem Traum aus ,,tausendundeiner Nacht“, besonders wenn er im Dunkeln durch tausende Lichter erhellt wird.
Weiter geht es hinauf zu den Chamundi Hills, dessen durchschnittliche Höhe bei 1.000 Metern liegt. Der Chamundeshwari-Tempel, benannt nach der Göttin Chamundi, befindet sich auf dem Haupthügel. Dies ist nicht nur ein Pilgerort für Hindus, sondern auch für viele Touristen. In all dem Getümmel verirren sich auch Kühe, Wasserbüffel und vor allem Affen, die gerne die ein oder andere Leckerei den Besuchern stibitzen – mein Eis war es übrigens nicht 😉!
Morgen früh geht es dann zu unserem letzten Projekt auf dieser Reise nach Gudalur, ich bin jedenfalls schon gespannt, was mich dort erwarten wird!